ST-Hebung: Erkennen, Ursachen und klinische Bedeutung
Die ST-Hebung ist ein wichtiges Kriterium in der Kardiologie, insbesondere bei der Diagnose von Herzinfarkten. Was genau hinter diesem Begriff steckt und wann eine sofortige ärztliche Intervention notwendig ist, erfahren Sie hier.
Was ist eine ST-Hebung?
Die ST-Hebung bezeichnet eine signifikante Anhebung der ST-Strecke im Elektrokardiogramm (EKG) über die isoelektrische Linie. Dieses Phänomen kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme, insbesondere eine akute Myokardischämie, hinweisen. Im EKG sieht eine ST-Hebung typischerweise wie ein deutlich erkennbarer Anstieg der ST-Strecke aus, was zu den EKG-Infarktzeichen zählt.
Die klinische Relevanz der ST-Hebung
Im klinischen Alltag hat die ST-Hebung hohe Bedeutung. Es wird zwischen folgenden Typen unterschieden:
- Akute ST-Hebungsinfarkte (STEMI): Diese Form der Ischämie ist schwerwiegend und erfordert eine sofortige medical intervention.
- Benigne ST-Hebungen: Diese können physiologisch oder harmlos sein und bei gesunden Menschen auftreten.
STEMI erkennen
Ein ST-Hebungsinfarkt (STEMI) wird diagnostiziert, wenn in den EKG-Ableitungen mindestens zwei benachbarte Ableitungen signifikante ST-Hebungen zeigen. Die typischen EKG-Veränderungen, die bei einem STEMI zu beobachten sind, umfassen:
- Erhöhte ST-Strecke, oft mit konvexer oder aufsteigender Form.
- Symptomatische Patientengeschichte, etwa mit Brustschmerzen, Übelkeit oder Atemnot.
- Risiko- und Belastungsfaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder familiäre Vorbelastung.
Es ist entscheidend, diese Veränderungen zeitnah zu erkennen, um eine zeitgerechte Behandlung einleiten zu können.
Ursachen der ST-Hebung
Die Ursachen für ST-Hebungen sind vielfältig und einige der häufigsten sind:
- Akute Myokardischämie: Dies ist die häufigste Ursache, insbesondere bei einem Herzinfarkt.
- Perikarditis: Eine Entzündung des Herzbeutels kann ebenfalls zu ST-Hebungen führen.
- Hypothermie: Unterkühlung des Körpers zeigt sich auch im EKG durch ST-Hebungen.
- Physiologische Gründe: Wie oben erwähnt, können auch gesunde junge Männer ST-Hebungen aufweisen, die jedoch in einem anderen Kontext zu interpretieren sind.
Diagnose und Differentialdiagnosen
Die Diagnose einer ST-Hebung erfolgt primär mithilfe des EKGs. Dabei ist es wichtig,
bei einer ST-Hebung die klinische Gesamtsituation des Patienten zu berücksichtigen. Differentialdiagnosen können sein:
- Vorhofflimmern
- Perikarditis
- Hernien
- Pulmonale Embolie
- Myokarditis
- Konditionierte Veränderungen durch Training bei Sportlern
Behandlung der ST-Hebung
Die Behandlung einer ST-Hebung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei einem akuten Myokardinfarkt kann diese Folgendes umfassen:
- Aspirin und andere Antikoagulantien, um die Blutgerinnung zu verringern.
- Herzkatheterisierung und mögliche Stent-Implantation, um die blockierte Koronararterie wieder zu öffnen.
- Fundierte Nachsorge, um die Gesundheit des Herzens zu erhalten.
Bei weniger ernsten Ursachen, wie einer Perikarditis, können Medikamente zur Schmerzlinderung und zur Bekämpfung der Entzündung eingesetzt werden.
Fazit
Die ST-Hebung ist ein bedeutsames Zeichen im EKG und kann Indikator für ernsthafte Herzprobleme sein, deren schnelles Erkennen Lebensrettend sein kann. Daher ist es wichtig, EKGs sorgfältig zu lesen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um eine umfassende Diagnostik und Behandlung zu gewährleisten.