Der Schellong-Test: Ein Rundumverständnis der Kreislaufuntersuchung
Entdecken Sie alles, was Sie über den Schellong-Test wissen müssen. Von der Durchführung bis zu den Ergebnissen – erfahren Sie, warum dieser Test eine Schlüsselrolle in der Diagnostik von Kreislaufstörungen spielt.
Der Schellong-Test: Ein Rundumverständnis der Kreislaufuntersuchung
Der Schellong-Test ist ein klinischer Funktionstest, der zur Untersuchung der Kreislauffunktionen entwickelt wurde. Er hilft dabei, mögliche Störungen im Blutdruckverhalten, insbesondere bei Patienten mit Schwindel, Ohnmachtsanfällen oder einer orthostatischen Hypotonie, zu diagnostizieren. In diesem Artikel werden wir die Durchführung, die Erkrankungen, die durch den Test identifiziert werden können, und weitere wichtige Aspekte erläutern.
Was ist der Schellong-Test?
Der Schellong-Test ist nach dem deutschen Arzt Fritz Schellong benannt, der ihn in den 1950er Jahren einführte. Diese hämodynamische Funktionsprüfung ermöglicht es Ärzten, die Reaktion des Körpers auf eine plötzliche Positionsänderung zu beobachten. Dabei wird insbesondere untersucht, wie sich Herzfrequenz und Blutdruck ändern, wenn ein Patient aus der sitzenden oder liegenden Position aufsteht.
Durchführung des Schellong-Tests
Die Durchführung des Tests ist relativ einfach und umfasst mehrere Schritte:
- Vorbereitung: Der Patient sollte vor dem Test ausreichend ausgeruht sein. Es sollten keine Medikamente eingenommen werden, die den Blutdruck oder die Herzfrequenz beeinflussen könnten, es sei denn, sie sind für die Untersuchung notwendig.
- Initiale Messung: Zunächst wird der Blutdruck und die Herzfrequenz des Patienten im Liegen gemessen, um einen Ausgangswert zu erhalten.
- Positionswechsel: Der Patient steht schnell auf, und die Blutdruckmessung wird regelmäßig im Stehen nach etwa 1, 2 und 3 Minuten wiederholt.
- Beobachtung: Änderungen in der Herzfrequenz und im Blutdruck werden dokumentiert. Ein signifikanter Blutdruckabfall nach dem Aufstehen kann auf eine orthostatische Hypotonie hinweisen.
Indikationen für den Schellong-Test
Der Test wird häufig bei Patienten durchgeführt, die:
- Schwindelgefühl oder Ohnmachtsanfälle haben
- Wiederholte Stürze erlitten haben
- Eine unklare Symptomatik im Zusammenhang mit dem Blutdruck haben
- Eine Diagnose zur Überprüfung auf orthostatische Hypotonie erfordern
Der Schellong-Test kann auch hilfreich sein, um festzustellen, ob eine medikamentöse Behandlung angepasst werden muss.
Interpretation der Ergebnisse
Die Ergebnisse des Schellong-Tests geben Aufschluss über die Herz-Kreislauf-Gesundheit des Patienten:
- Normaler Fall: Ein stabiler Blutdruck und eine gleichmäßige Änderung der Herzfrequenz sind Zeichen für eine gute Kreislauffunktion.
- Orthostatische Hypotonie: Ein Blutdruckabfall um mehr als 20 mmHg systolisch oder 10 mmHg diastolisch in den ersten drei Minuten nach dem Aufstehen kann auf eine orthostatische Hypotonie hinweisen.
- Tachykardie: Ein Anstieg der Herzfrequenz um mehr als 30 Schläge pro Minute kann ebenfalls festgestellt werden und ist oft mit orthostatischer Hypotonie verbunden.
Bedeutung und Nutzen des Schellong-Tests
Der Schellong-Test spielt eine entscheidende Rolle in der Diagnostik von Kreislaufstörungen. Die in diesem Test gewonnenen Informationen können Ärzten helfen:
- Frühzeitige Diagnosen zu stellen und die notwendige Therapie zu planen.
- Patienten über Lebensstiländerungen zu informieren, die das Risiko von Kreislaufproblemen reduzieren können.
- Die Wirksamkeit von Behandlungen zu überwachen und anzupassen, basierend auf den Testergebnissen.
Fazit
Der Schellong-Test ist ein einfacher, aber effektiver Test zur Untersuchung von Kreislaufstörungen. Durch die Überwachung von Blutdruck und Herzfrequenz in verschiedenen Positionen liefert er wertvolle Informationen, die zur Diagnose und Behandlung von hypo- und hypertonen Zuständen eingesetzt werden können. Bei Verdacht auf Kreislaufprobleme sollte der Schellong-Test als wichtiges diagnostisches Mittel in Betracht gezogen werden.
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