Schmerzlindernde Hilfe oder Quälerei? Die Wahrheit über die Aufbissschiene und mögliche Verschlimmerung
Die Verwendung einer Aufbissschiene kann sowohl Helfer als auch Verursacher neuer Beschwerden sein. Doch was steckt wirklich hinter der Verschlimmerung der Symptome? Wir beleuchten die Fakten und bieten effektive Lösungsansätze an, um Ihnen die Angst vor unangenehmen Nebenwirkungen zu nehmen.
Was ist eine Aufbissschiene?
Eine Aufbissschiene wird in der Zahnmedizin häufig eingesetzt, um Beschwerden zu lindern, die durch das Zähneknirschen oder eine Fehlstellung der Zähne hervorgerufen werden. Sie kann helfen, den Kiefer in eine physiologisch günstigere Position zu bringen und die Belastung der Zähne und des Kiefergelenks zu reduzieren.
Wie funktioniert die Aufbissschiene?
Wenn Sie eine Aufbissschiene tragen, wird der Druck gleichmäßiger auf den Kiefer verteilt. Die Schiene sorgt dafür, dass der Kiefer nicht mehr stark aufeinander beißt, was zu einer Entspannung der betroffenen Muskulatur führen kann. Zudem kann sie helfen, Zähne vor weiterem Abrieb zu schützen.
Warum kann eine Aufbissschiene Symptome verschlimmern?
Obwohl viele Patienten nach dem Tragen einer Aufbissschiene eine Linderung ihrer Beschwerden erleben, ist es nicht ungewöhnlich, dass in der Anfangszeit eine Verschlimmerung der Symptome auftritt. Hier sind einige Gründe, warum dies geschehen kann:
- Fehlende Anpassung: Wenn die Schiene nicht korrekt gefertigt oder angepasst wurde, kann sie den Biss noch mehr stören und bestehende Beschwerden verschlimmern.
- Zeit der Gewöhnung: Der Kiefer und die Muskulatur benötigen Zeit, um sich an die neue Position zu gewöhnen. In dieser Phase können Schmerzen oder ein Druckgefühl auftreten.
- Langzeitwirkungen von Fehlstellungen: Bei langanhaltenden Fehlstellungen kann es zu Schmerzen und Verspannungen kommen, die zunächst nicht gelindert werden, sondern sogar zunehmen.
- Emotionale und stressbedingte Faktoren: Wenn Stress oder emotionale Spannungen die Hauptursache für das Zähneknirschen sind, können die Beschwerden trotz Schiene weiterhin bestehen oder sich sogar verschlechtern.
Wie lange sollte man die Aufbissschiene tragen?
Die Tragedauer einer Aufbissschiene ist individuell und sollte auf die Patientenbedürfnisse abgestimmt werden. Viele Zahnärzte empfehlen, die Schiene zunächst nur während der Nacht zu tragen, um den Körper langsam an die neue Situation zu gewöhnen. Manchmal kann es nötig sein, die Tragedauer schrittweise zu erhöhen, um eine Überlastung der Kiefermuskulatur zu vermeiden.
Was tun bei anhaltenden oder verschlimmerten Beschwerden?
Wenn die Beschwerden trotz Tragen der Schiene nicht besser werden oder sich sogar verschlimmern, gibt es mehrere Schritte, die Sie unternehmen können:
- Arzt konsultieren: Sprechen Sie mit einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden, der Erfahrung im Umgang mit Aufbissschienen hat. Eine erneute Anpassung könnte notwendig sein.
- Physiotherapie: Eine gezielte physiotherapeutische Behandlung kann helfen, muskuläre Verspannungen zu lösen und die Muskulatur an eine entspannte Kieferhaltung zu gewöhnen.
- Achtsamkeit bei Stress: Stressreduktionstechniken wie Meditation oder Atemübungen können hilfreich sein, um den Druck auf Kiefer und Zähne zu mindern.
- Zweitmeinung einholen: Sollte Ihr Zahnarzt keine Verbesserungen feststellen, ziehen Sie in Betracht, sich eine Zweitmeinung einzuholen oder einen Spezialisten für CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) aufzusuchen.
Fazit
Eine Aufbissschiene kann wertvolle Unterstützung im Kampf gegen Zähneknirschen und Kieferbeschwerden bieten, hat jedoch auch das Potenzial, Symptome zu verschlimmern. Besonders zu Beginn der Anwendung ist Geduld gefragt, da der Körper Zeit zur Anpassung benötigt. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie unbedingt professionelle Unterstützung suchen, um die optimale Behandlung für Ihre individuelle Situation zu finden.
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