ACP & PRP: Autologes Plasma (ACP PRP) — Anwendung, Wirksamkeit und Unterschiede verständlich erklärt
ACP und PRP sind Begriffe, die in Orthopädie, Sportmedizin und ästhetischer Medizin immer häufiger fallen. Dieser Beitrag erklärt kompakt, wie ACP/PRP wirkt, wann es sinnvoll ist und worauf Sie bei der Behandlung achten sollten.
Was ist ACP und was bedeutet PRP?
Die Begriffe ACP (Autologes Conditioniertes Plasma) und PRP (Platelet-Rich Plasma) beschreiben Verfahren, bei denen aus eigenem Blut ein plättchenreiches Plasma gewonnen und in verletzte oder schmerzende Strukturen injiziert wird. Ziel ist, die körpereigene Heilung durch Wachstumsfaktoren und Zytokine aus den Blutplättchen zu unterstützen. Der Ausdruck „acp prp" wird im Web häufig verwendet, weil beide Bezeichnungen eng verwandt sind und teils synonym gebraucht werden.
ACP vs. PRP — Wo liegt der Unterschied?
- PRP ist ein Überbegriff: Er umfasst verschiedene Verfahren zur Gewinnung plättchenreicher Anteile aus Blut. Konzentration, Zusammensetzung (z. B. leukozytenreich oder -arm) und Herstellungsgeräte variieren.
- ACP bezeichnet meist ein spezielles, leukozytenarmes PRP-Verfahren (autologes konditioniertes Plasma). Es wird häufig als schonender und mit geringerer Entzündungsantwort beschrieben — bekannt geworden u. a. durch Systeme wie die Arthrex ACP®-Doppelspritze.
- Wichtig für Patienten: Die konkreten Wirkstoffe und Mengen können je nach System stark variieren. Deshalb sind Herstellername und Aufbereitungsmethode relevant.
Wie läuft eine ACP/PRP-Behandlung ab?
- Beratung und Indikationsstellung: Arzt prüft Diagnose, Alternativen und mögliche Kontraindikationen.
- Blutentnahme: In der Regel wenige Milliliter Blut aus der Armvene.
- Zentrifugation/Aufbereitung: Trennung der Blutbestandteile zur Konzentration der Thrombozyten.
- Injektion: Das gewonnene ACP/PRP wird sterilen Bedingungen in das Gelenk, die Sehne oder das Weichgewebe injiziert — oft unter Ultraschallkontrolle.
- Nachsorge: Ruhe, evtl. Kühlung und schrittweiser Belastungsaufbau. Schmerzmittel wie Paracetamol sind meist erlaubt; NSAR (z. B. Ibuprofen) werden manchmal vor/nach vermieden, da sie die Wirkung der Thrombozyten beeinflussen könnten.
Indikationen — Wann wird ACP/PRP eingesetzt?
- Orthopädie: Kniearthrose (leichte bis mäßige Stadien), Sehnenbeschwerden (z. B. Achillessehne, Tennisellenbogen), Muskelverletzungen.
- Sportmedizin: Beschleunigung der Heilung nach Verletzungen, Reduktion von Schmerzen und Funktionseinschränkungen.
- Ästhetik und Dermatologie: Hautverjüngung, Haarwachstumstherapie bei androgenetischer Alopezie.
Die Evidenz ist je nach Indikation unterschiedlich: Bei manchen Sehnenleiden zeigen Studien positive Effekte, bei anderen Indikationen sind die Ergebnisse uneinheitlich. Eine gute Übersicht zu Nutzen und Grenzen finden Sie z. B. beim NDR-Ratgeber zur Eigenbluttherapie: NDR: Eigenbluttherapie.
Wirksamkeit — Was sagt die Studienlage?
Die Forschungslage zum Thema acp prp ist heterogen. Insgesamt gilt:
- Für einige Indikationen (z. B. chronische Tendinopathien wie Tennisellenbogen) gibt es gute Hinweise auf eine Symptomverbesserung.
- Bei Kniearthrose zeigen manche Studien eine Reduktion von Schmerz und Verbesserung der Funktion, insbesondere bei milden bis moderaten Stadien; andere Studien finden keinen deutlichen Vorteil gegenüber Placebo oder Vergleichstherapien.
- Vergleichbarkeit ist schwierig: Unterschiedliche Aufbereitungsmethoden, Dosierungen, Injektionsintervalle und Patientengruppen erschweren eindeutige Schlussfolgerungen.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Da ACP/PRP mit körpereigenem Material arbeitet, ist das Risiko schwerer Nebenwirkungen relativ gering. Mögliche unerwünschte Effekte sind:
- lokale Schmerzen, Schwellung und kurze Reizreaktionen an der Injektionsstelle
- infektiöse Komplikationen (sehr selten, bei unsachgemäßer Steriltechnik)
- vorübergehende Verschlechterung der Symptome in den ersten Tagen
Kontraindikationen umfassen aktive Infektionen, schwere Blutgerinnungsstörungen oder bestimmte hämatologische Erkrankungen. Antikoagulation sollte vorab mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Kosten und Erstattung
ACP/PRP-Behandlungen werden in Deutschland oft privat gezahlt. Die Kosten liegen je nach Region, Einrichtung und Anzahl der Sitzungen typischerweise zwischen ca. 150 und 600 Euro pro Injektion. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten nur in Ausnahmefällen oder nach Einzelfallprüfung.
Wie wählen Sie den richtigen Anbieter?
- Erfahrung und Spezialisierung: Orthopäden, Sportmediziner oder plastische Chirurgen mit Erfahrung in ACP/PRP sind zu bevorzugen.
- Transparenz: Fragen Sie nach dem verwendeten System, Konzentrationswerten und der Anzahl geplanter Injektionen.
- Sterile Durchführung und Bildgebung: Ultraschallkontrolle erhöht die Präzision der Injektion.
- Realistische Erwartungen: Seriöse Anbieter besprechen mögliche Ergebnisse und zeigen Studien/Erfahrungswerte.
Kurzantworten (FAQ)
Wie viele Sitzungen braucht man? Oft 1–3 Injektionen im Abstand von einigen Wochen, je nach Beschwerdebild.
Wie schnell wirkt ACP/PRP? Besserung kann nach Wochen bis Monaten eintreten, da Heilungsprozesse angeregt werden.
Ist die Behandlung schmerzhaft? Die Blutentnahme ist kurz, die Injektion kann unangenehm sein; Lokalanästhesie oder Kühlung können helfen.
Fazit
ACP/PRP (acp prp) ist eine interessante, biologisch orientierte Therapie zur Unterstützung körpereigener Heilprozesse. Sie kann bei bestimmten Indikationen sinnvoll sein, ist aber kein Allheilmittel. Die Entscheidung sollte individuell mit einem erfahrenen Arzt getroffen werden — unter Berücksichtigung der Diagnose, wissenschaftlicher Evidenz und realistischer Ziele.
Wenn Sie überlegen, ob eine ACP/PRP-Behandlung für Sie infrage kommt, vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei einem spezialisierten Arzt und fragen Sie gezielt nach dem verwendeten Aufbereitungssystem, Studien zur Indikation und möglichen Alternativen.