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Brust‑MRT trotz Platzangst: So läuft die Untersuchung ab — sichere Vorbereitung und praktische Tipps

Lukas Fuchs vor 2 Stunden Vorbereitungen und Nachsorge bei bildgebenden Verfahren 3 Min. Lesezeit

Eine Brust‑MRT kann bei Platzangst (Klaustrophobie) beunruhigend wirken. In diesem Artikel erkläre ich klar und praxisnah den Ablauf einer MRT der Brust, welche Hilfen es bei Platzangst gibt und welche Alternativen möglich sind — damit Sie entspannt vorbereitet zum Termin kommen.

Was ist eine Brust‑MRT und warum wird sie gemacht?

Die MRT der Brust (MRT Mammae) ist ein bildgebendes Verfahren, das besonders gut Weichteilgewebe darstellt. Sie wird eingesetzt zur Abklärung unklarer Befunde, zur Tumornachsorge oder bei erhöhtem Risiko. Im Unterschied zur Mammographie liegen Sie bei der Brust‑MRT meist in Bauchlage auf einer speziellen Lagerung mit Brustspulen; häufig wird ein Kontrastmittel (Gadolinium) intravenös verabreicht, um die Durchblutung von Veränderungen darzustellen.

Typischer Ablauf einer Brust‑MRT — Schritt für Schritt

Der Ablauf ist standardisiert; kleine Abweichungen sind möglich je nach Einrichtung:

  • Anmeldung und Vorgespräch: Am Empfang werden Formalitäten geklärt; anschließend ein Gespräch mit der Radiologie‑Assistenz oder Ärztin/Arzt. Informieren Sie hier offen über Ihre Platzangst, Allergien, Medikamente und Nierenfunktionsstörungen.
  • Vorbereitung: Sie ziehen bequeme Kleidung aus dem Oberkörperbereich; Schmuck und Metalle müssen entfernt werden. Bei Frauen ist oft das Timing im Zyklus relevant (bei prämenopausalen Frauen idealerweise Zyklustag 7–14).
  • Lagerung: Sie liegen in Bauchlage auf der Untersuchungsliege; die Brüste hängen in die spezielle Spule. Lagerung kann anfangs ungewohnt sein, wird aber mit Polstern komfortabel gemacht.
  • In die Röhre fahren: Die Liege fährt in den MRT‑Tunnel. Bei modernen Geräten ist die Öffnung heller und kürzer; es gibt aber auch offene Systeme.
  • Kontrastmittelgabe (falls erforderlich): Über eine Venenkanüle wird das Kontrastmittel injiziert – meist nach einer Ruheaufnahme folgen dynamische Aufnahmen über mehrere Minuten.
  • Aufmerksamkeit und Kommunikation: Während der Untersuchung sind Sie über ein Sprechsystem erreichbar. Sie bekommen oft einen Notknopf (Squeeze‑Ball) zum Drücken im Notfall.
  • Dauer: Die reine Bildaufnahme dauert in der Regel 20–30 Minuten; mit Vorbereitung und Gespräch sollten Sie insgesamt mit ca. 30–60 Minuten rechnen.

Welche Aspekte lösen bei Platzangst Probleme — und wie das Team dagegen vorgeht

Die typischen Auslöser sind Enge, laute Geräusche und das Gefühl der Ohnmacht. Radiologie‑Teams sind darauf eingestellt und bieten mehrere Maßnahmen an:

  • Information und Begleitung: Ausführliche Aufklärung vor dem Einstieg reduziert Unsicherheit. Fragen Sie vorab, wie lange die Messreihen dauern und wann Pausen möglich sind.
  • Kommunikation während der Aufnahme: Sie werden regelmäßig informiert, was als Nächstes passiert. Die TechnikerInnen sprechen über die Lautsprecher mit Ihnen.
  • Musik/Headphones: Viele Zentren bieten Musik oder Kopfhörer an, die Geräusche dämpfen und ablenken.
  • Beruhigungsmittel: Auf Wunsch kann ein leichtes Beruhigungsmittel (z. B. ein Benzodiazepin) gegeben werden. Das wird oft oral vorab eingenommen oder bei starker Angst intravenös verabreicht. Wichtig: Mit sedierenden Medikamenten dürfen Sie nicht selbst fahren — bringen Sie eine Begleitperson mit.
  • Kurze Pausen & Abbruchmöglichkeit: Wenn es zu viel wird, kann die Untersuchung kurz unterbrochen werden. Der Notknopf erlaubt sofortigen Kontakt.

Offenes MRT und Alternativen

Steht die Platzangst einer Untersuchung im Weg, gibt es Alternativen:

  • Offenes MRT: Geräte mit seitlicher Öffnung oder „offener“ Bauweise können das Enge‑Gefühl reduzieren. Nicht alle Zentren und nicht alle Fragestellungen sind damit optimal darstellbar.
  • Sedierung oder Narkose: Bei sehr starker Klaustrophobie kann eine Sedierung/Analgosedierung oder in seltenen Fällen eine Kurznarkose angeboten werden. Das erfordert besondere Aufklärung, Nüchternheit und Überwachung.
  • Andere Bildgebung: In manchen Fällen sind ergänzende Verfahren (Ultraschall, Mammographie, CT) möglich, aber die MRT bleibt oft die genaueste Option bei bestimmten Fragestellungen der Brustdiagnostik.

Praktische Tipps gegen Platzangst beim MRT der Brust

  • Informieren Sie das Team frühzeitig über Ihre Ängste – so kann man besser planen.
  • Atementspannung: Langsames, bewusstes Atmen reduziert Panik. Üben Sie vorab 4–4–6‑Atmung (einatmen 4, halten 4, ausatmen 6 Sekunden).
  • Bringen Sie ggf. eine vertraute Person mit, die Sie bis zur Tür begleiten darf.
  • Bitten Sie um Kopfhörer oder eigene Musik, falls möglich.
  • Wenn Beruhigungsmittel empfohlen werden, planen Sie eine Begleitperson und keine eigene Fahrt.
  • Fragen Sie nach offenen Geräten oder Terminen mit erfahreneren MTRA (Medizinisch‑Technische Radiologieassistenten), die besonders routiniert mit ängstlichen Patientinnen umgehen.

Vorbereitung und Nachsorge – worauf achten?

  • Medikamente & Allergien: Teilen Sie alle Medikamente und Allergien mit. Bei bekannter Niereninsuffizienz wird die Indikation für Kontrastmittel besonders geprüft.
  • Essensregeln: Für eine Standard‑Brust‑MRT ist normalerweise kein Nüchternsein nötig. Bei Sedierung folgen Sie den Anweisungen des Zentrums.
  • Nach der Untersuchung: Bei Gabe eines Beruhigungsmittels sollten Sie nicht selbst Auto fahren. Die Auswertung der Bilder erfolgt ärztlich; das Ergebnis bespricht die überweisende Ärztin/der Arzt mit Ihnen oder der Befund wird zugestellt.

Häufige Fragen (FAQ)

Tut die Brust‑MRT weh? Nein. Die Untersuchung ist schmerzfrei. Lediglich das Legen der Vene für das Kontrastmittel kann einmal kurz unangenehm sein.

Wie lange dauert die Untersuchung? Je nach Protokoll 20–30 Minuten für die Bildaufnahmen; inklusive Vorbereitung etwa 30–60 Minuten.

Kann ich die Untersuchung abbrechen? Ja. Sie können jederzeit den Notknopf drücken; das Team kann die Untersuchung unterbrechen.

Weiterführende Links

Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen helfen, eine kurze Checkliste für Ihren Termin zu erstellen oder ein Muster‑Gesprächsleitfaden, den Sie vor dem Termin mit dem Radiologieteam verwenden können. Schreiben Sie mir kurz, welche Aspekte für Sie am wichtigsten sind.

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