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Durchblutungsstörungen Gehirn: MRT erklärt — Diagnose, Ablauf und Vorsorge

Lukas Fuchs vor 9 Stunden Neurologische Erkrankungen und Rehabilitation 3 Min. Lesezeit

Durchblutungsstörungen im Gehirn können leise beginnen und plötzlich lebensbedrohlich werden. Dieser Artikel erklärt, wie das MRT (Magnetresonanztomographie) Durchblutungsstörungen erkennt, welche Untersuchungsarten es gibt und was Patientinnen und Patienten erwarten können.

Was sind Durchblutungsstörungen im Gehirn?

Unter Durchblutungsstörungen im Gehirn versteht man alle Situationen, in denen Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut (Sauerstoff, Nährstoffen) versorgt werden. Ursachen sind z. B. verengte oder verschlossene Gefäße (arteriosklerotische Plaques, Embolien), Gefäßfehlbildungen oder seltene Gefäßentzündungen. Klinisch reichen die Folgen von vorübergehenden Aussetzern (TIA) bis zum ischämischen Schlaganfall oder chronischen, kleinen Gefäßschäden („white matter lesions“).

Warum ist das MRT bei Durchblutungsstörungen am Gehirn wichtig?

Das MRT ist eine strahlungsfreie Bildgebung, die hochauflösende Darstellungen des Gehirns und der Hirngefäße ermöglicht. Bei Verdacht auf durchblutungsstörungen gehirn mrt liefert die Untersuchung Informationen über:

  • frische Ruhe- und Diffusionsstörungen (DWI) – Frühnachweis eines Infarkts,
  • perfusionsmuster – Bereiche mit Minderdurchblutung gegenüber chronisch geschädigtem Gewebe,
  • darstellung der Hirnarterien (MR-Angiographie/TOF) – Stenosen, Verschlüsse oder Gefäßmissbildungen,
  • chronische kleine Gefäßveränderungen, Mikroblutungen oder Narben nach alten Infarkten.

Welche MRT-Verfahren werden bei Durchblutungsstörungen eingesetzt?

Für die Abklärung von durchblutungsstörungen gehirn mrt sind mehrere Sequenzen relevant:

  • DWI (Diffusionsgewichtete Bildgebung): Der schnellste und empfindlichste Nachweis für akute Infarkte.
  • FLAIR/T2: Zeigt Ödeme, chronische Veränderungen und Entzündungsprozesse.
  • Perfusions-MRT (PWI): Misst Durchblutung, Blutvolumen und Zeitverhältnisse – wichtig, um gefährdete, aber noch rettbare Hirnareale (penumbra) zu identifizieren.
  • MR-Angiographie (TOF, kontrastverstärkt): Darstellung von Gefäßverengungen, Verschlüssen und Gefäßfehlbildungen.
  • SWI (Suszeptibilitätsgewichtete Sequenzen): Empfindlich zum Nachweis von Mikroblutungen oder Blutungsherden.

Unterschiede zu CT/CTA

Das CT ist in der Akutsituation (vor allem bei Verdacht auf Blutung) schnell verfügbar. Die MRT bietet jedoch eine höhere Sensitivität für sehr frühe ischämische Veränderungen, keine Strahlenbelastung und bessere Darstellung der Gefäßwand sowie kleiner Läsionen. Bei vielen Fragestellungen — insbesondere bei jungen Patientinnen/Patienten oder wiederholten Verlaufskontrollen — ist das MRT daher die Methode der Wahl.

Wann wird ein MRT empfohlen?

  • plötzliche neurologische Ausfälle (Schwäche, Gesichtslähmung, Sprachstörungen, Sehstörungen),
  • Verdacht auf TIA (transitorische ischämische Attacke),
  • zu Abklärung ungeklärter Kopfschmerzen mit fokalen Ausfällen,
  • Kontrolle nach Schlaganfall oder bei chronisch-arteriellen Veränderungen,
  • Vorsorge bei auffälligen Befunden in anderen Untersuchungen oder bei hohem vaskulärem Risiko.

Wie läuft die MRT-Untersuchung ab?

Vorbereitung: In der Regel keine spezielle Vorbereitung nötig. Bei Anwendung von Kontrastmittel (Gadolinium) sind Angaben zu Nierenfunktion und Allergien wichtig. Implantate oder Metallteile sollten dem Team mitgeteilt werden.

Ablauf: Sie liegen auf der Untersuchungsliege, die in den Tubus des MRT gefahren wird. Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung 20–60 Minuten. Bei akuten Schlaganfallsymptomen können spezielle Protokolle sehr schnell erledigt werden.

Wie werden die Ergebnisse interpretiert?

Die Auswertung erfolgt durch eine radiologische Fachärztin bzw. einen Facharzt. Relevante Aussagen sind z. B.:

  • Nachweis eines frischen Infarkts (positiv in DWI),
  • Penumbra vs. Kerninfarkt (DWI/PWI-Abgleich),
  • Stenosen oder Verschlüsse in großen Gefäßen (MR-Angiographie),
  • chronische Mikroangiopathie oder alte Infarktnarben.

Die Ergebnisse werden in Zusammenhang mit Klinik, Labor und ggf. weiteren Gefäßuntersuchungen (Duplexsonographie, CT-Angiographie, Katheterangiographie) beurteilt.

Therapie und weitere Schritte

Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Befund:

  • akuter Verschluss: Thrombolyse oder endovaskuläre Thrombektomie (bei geeigneten Patienten),
  • Stenosen: medikamentöse Therapie (Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulation), Risikofaktoren-Modifikation und in manchen Fällen Stenting/Operation,
  • chronische kleine Gefäßschäden: Blutdruck- und Diabeteseinstellung, Cholesterinsenkung, Lifestyle-Änderungen.

Prävention: Wie lassen sich Durchblutungsstörungen vermeiden?

  • Blutdruckkontrolle — der wichtigste Faktor,
  • Rauchstopp,
  • gewichtsadaptierte Ernährung und regelmäßige Bewegung,
  • Behandlung von Diabetes und erhöhtem Cholesterin,
  • regelmäßige ärztliche Kontrollen bei hohem Risiko (Vorhofflimmern, Schlaganfall in der Familie).

Häufige Fragen (FAQ)

  • Tut das MRT weh? Nein. Es ist schmerzfrei, allerdings kann das enge Gerät und das Geräusch für einige Menschen unangenehm sein.
  • Wie langfristig aussagekräftig ist ein MRT? Sehr aussagekräftig für strukturelle und vaskuläre Veränderungen. Verlaufskontrollen können Veränderungen über Monate oder Jahre dokumentieren.
  • Kann das MRT jeden Schlaganfall finden? DWI-MRT findet die meisten akuten ischämischen Läsionen sehr früh; sehr kleine oder sehr frühe Läsionen können jedoch anfänglich unsichtbar sein.

Weiterführende Links und Quellen

Weitere Informationen finden Sie bei Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (https://dgn.org) oder der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (https://www.dsg-info.de). Für patientenorientierte Infos bieten Kliniken und Radiologiepraxen ausführliche Hinweise zur MRT und Schlaganfallvorsorge.

Fazit

Das MRT ist ein zentrales Werkzeug zur Erkennung und Beurteilung von durchblutungsstörungen gehirn mrt. Es ermöglicht nicht nur den frühzeitigen Nachweis akuter Infarkte, sondern auch die Beurteilung von Gefäßveränderungen und chronischen Schäden. Bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen sollten Sie zeitnah ärztliche Hilfe suchen — jede Minute zählt bei drohendem Schlaganfall.

Wenn Sie Symptome bemerken oder ein erhöhtes Risiko haben, sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt oder einer neurologisch-radiologischen Fachabteilung über eine MRT-Abklärung.

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