MLS HNO: Mikrolaryngoskopie verständlich erklärt — Ablauf, Risiken und Nachsorge
Kurz und prägnant: Die Abkürzung "MLS HNO" steht für Mikrolaryngoskopie in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Dieser Artikel erklärt, wann die MLS sinnvoll ist, wie der Eingriff abläuft und was Sie bei Vorbereitung und Nachsorge beachten sollten.
Was ist „MLS HNO“? – Definition und Ziel
Der Begriff MLS HNO meint die Mikrolaryngoskopie (MLS) im Fachgebiet der Hals‑Nasen‑Ohren‑Heilkunde (HNO). Bei der MLS handelt es sich um eine endoskopisch-chirurgische Untersuchung des Kehlkopfs (Larynx) und des Rachens (Pharynx) unter Vollnarkose mit Mikroskopischer Optik. Ziel ist die exakte Diagnostik und gegebenenfalls die operative Entfernung kleinster Veränderungen, z. B. Stimmlippenknötchen, Polypen, Zysten oder Tumoren.
Wann wird eine MLS beim HNO-Arzt empfohlen?
- Anhaltende oder progrediente Heiserkeit (länger als 3–4 Wochen), die sich nicht erklären lässt
- Verdacht auf Raumforderung im Kehlkopf (z. B. nach stroboskopischen/ indirekten Befunden)
- Unklare Schluckbeschwerden oder Fremdkörpergefühl im Hals
- Abklärung von Stimmbandlähmungen oder Stimmstörungen vor geplanten Therapien
- Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) zur Abklärung von Tumoren
Ablauf der Mikrolaryngoskopie (MLS HNO)
Die MLS wird in der Regel stationär oder tagesklinisch durchgeführt. Typischer Ablauf:
- Vorgespräch mit Aufklärung über Nutzen, Risiken und Alternativen; Anamnese und ggf. Bildgebung.
- Präoperative Vorbereitung: Nüchternheit, Absetzen bestimmter Medikamente (z. B. blutverdünnende Präparate) nach Rücksprache.
- Einleitung der Vollnarkose durch Anästhesie-Team.
- Einführen eines Laryngoskops und Darstellung des Kehlkopfes unter dem Operationsmikroskop.
- Diagnostische Inspektion, ggf. Stroboskopie; falls erforderlich: chirurgische Exzision oder Biopsie mit feinen Instrumenten oder Laser.
- Wundkontrolle, Absaugen und Entfernen des Laryngoskops; Aufwachen im Aufwachraum.
Die reine Untersuchungszeit liegt meist bei 20–60 Minuten, je nach Umfang der Intervention.
Vorbereitung auf die MLS HNO
- Besprechen Sie alle Medikamente und Vorerkrankungen mit dem HNO und dem Anästhesisten.
- Blutverdünner (z. B. Marcumar, ASS, NOAKs) werden meist vorübergehend pausiert – nur nach ärztlicher Anweisung.
- Nüchternheitsregeln: in der Regel 6 Stunden vor Eingriff keine feste Nahrung, 2 Stunden vorher keine klare Flüssigkeiten.
- Organisatorisch: Begleitperson für Heimfahrt, da nach Narkose keine eigenständige Fahrt möglich ist.
Risiken und Komplikationen
Die MLS ist ein sicheres Verfahren, birgt aber – wie jede Operation und Vollnarkose – gewisse Risiken:
- Nachblutung im Bereich des Kehlkopfs
- Infektion (selten)
- Veränderungen der Stimme, vorübergehend oder seltener dauerhaft
- Schluckstörungen oder Fremdkörpergefühl
- Anästhesie‑assoziierte Risiken (Atemwegsprobleme, Allergien)
Schwere Komplikationen sind selten. Ein eingehendes Aufklärungsgespräch vor der Operation ist wichtig, um individuelle Risikofaktoren zu besprechen.
Nachsorge und Heilungsverlauf
Direkt nach der MLS sollten Sie folgende Hinweise beachten:
- Stimmruhe oder eingeschränkte Stimmnutzung, meist für einige Tage bis Wochen, je nach Eingriff.
- Schonende Kost zu Beginn, keine heißen oder reizenden Speisen.
- Keine schwere körperliche Anstrengung oder Sport für 1–2 Wochen.
- Kontrolltermine beim HNO für Wundkontrolle, Entfernen von Nähten (falls vorhanden) und Stimmdiagnostik.
Die endgültige Stimmentwicklung hängt vom Befund und dem Ausmaß des Eingriffs ab. Bei gutartigen Läsionen ist die Prognose in der Regel sehr gut.
Alternativen zur MLS HNO
- Flexible oder starre Endoskopie in örtlicher Betäubung (nur diagnostisch, keine operativen Maßnahmen)
- Stroboskopie zur Beurteilung der Schwingungsfunktion der Stimmlippen
- Konservative Therapie (Logopädie, medikamentöse Behandlung) bei funktionellen Stimmstörungen
- Offene oder andere mikrochirurgische Verfahren abhängig vom Befund
Die Wahl der Methode richtet sich nach Befund, Allgemeinzustand und Therapiezielen.
Häufige Fragen (FAQ) zu MLS HNO
Tut die MLS weh?
Während des Eingriffs liegen Sie in Vollnarkose und spüren keinen Schmerz. Postoperativ können Halsschmerzen und mildes Unbehagen auftreten, die mit Schmerzmitteln behandelt werden.
Wie lange bin ich arbeitsunfähig?
Das hängt vom Umfang des Eingriffs ab. Bei diagnostischer MLS sind oft nur wenige Tage erforderlich; bei größeren Eingriffen bis zu 1–2 Wochen oder mehr.
Wird die Stimme immer besser?
Bei gutartigen Läsionen verbessern sich Stimme und Atmung häufig deutlich. Bei ausgedehnteren Schäden oder bösartigen Befunden hängt die Prognose vom jeweiligen Fall ab.
Wo finde ich mehr Informationen?
Ausführliche medizinische Informationen zur Mikrolaryngoskopie finden Sie z. B. auf Wikipedia: Mikrolaryngoskopie – Wikipedia oder bei der Deutschen Gesellschaft für Hals‑Nasen‑Ohren‑Heilkunde: hno.org.
Fazit: MLS HNO sinnvoll und zielgerichtet
Die MLS HNO ist ein etabliertes, mikrochirurgisches Verfahren zur sicheren Diagnostik und Behandlung von Kehlkopf‑ und Stimmbandveränderungen. Eine sorgfältige Abklärung durch den HNO‑Arzt, eine gute Vorbereitung und die Beachtung der Nachsorgeempfehlungen sind entscheidend für einen guten Heilungsverlauf und die Wiederherstellung der Stimme.
Wenn Sie anhaltende Heiserkeit, Schluckstörungen oder andere Auffälligkeiten im Halsbereich bemerken, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem HNO‑Arzt zur Abklärung und Besprechung, ob eine MLS für Sie infrage kommt.