Hautkrebs lasern: Wann Laser helfen, wie sicher die Methode ist und was Patienten wissen sollten
Laser werden zunehmend bei Sonnenschäden und bestimmten Hautkrebsvorstufen eingesetzt. Dieser Artikel erklärt verständlich, für welche Formen das „Hautkrebs lasern“ geeignet ist, welche Laser es gibt, welche Vor- und Nachteile bestehen und wie der Ablauf aussieht.
Immer wieder suchen Patientinnen und Patienten Informationen zum Thema "hautkrebs lasern". In vielen Fällen ist Lasertherapie eine sinnvolle, schonende Option — aber nicht für alle Formen von Hautkrebs. Nachfolgend erfahren Sie, wann Laser angewendet werden kann, welche Laserarten es gibt, welche Risiken bestehen und welche Alternativen zum Einsatz kommen.
Was bedeutet „Hautkrebs lasern“?
Unter "hautkrebs lasern" versteht man den gezielten Einsatz von Laserenergie zur Abtragung oder Behandlung von bösartigen oder präkanzerösen Hautveränderungen. In der Praxis werden Laser besonders bei hellen Hautkrebsvorstufen wie aktinischen Keratosen oder bei oberflächlichen Basaliomen eingesetzt. Für schwarzen Hautkrebs (Melanom) ist Laser in der Regel nicht geeignet.
Welche Hautveränderungen eignen sich für eine Laserbehandlung?
- Aktinische Keratosen (leichte bis mäßige Sonnenschäden, Vorstufen von hellem Hautkrebs)
- Superfizielle Basaliome (nicht-infiltrierende Basalzellkarzinome) in ausgewählten Fällen
- Störende Narben, sichtbare Sonnenschäden und Keratosen, als Vorbereitung für photodynamische Therapie (PDT)
- Vereinzelt Kombinationstherapien (z. B. fraktionierter Laser + PDT) zur Verbesserung des Wirkstofftransports
Wichtig: Beim Verdacht auf invasiven Hautkrebs (tiefer wachsendes Basaliom, Plattenepithelkarzinom, Melanom) ist meist eine histologische Sicherung (Biopsie und ggf. chirurgische Entfernung) erforderlich. Laser können hier falsch sein oder unvollständig behandeln.
Welche Laserarten kommen zum Einsatz?
- CO2-Laser (abtragend): Entfernen Gewebe präzise, werden oft für abtragende Therapie von Krebsvorstufen eingesetzt.
- Erbium:YAG-Laser (abtragend): Sehr kontrollierte Abtragung mit geringerer thermischer Schädigung als CO2.
- Fraktionierte Laser (ablativ oder nicht-ablativ): Schaffen Mikrokanäle, verbessern Aufnahme von Wirkstoffen und werden in Kombination mit PDT verwendet.
- Nicht-ablative Laser / Gefäßlaser: Eher für kosmetische Änderungen oder Gefäßanteile relevant, nicht primär zur Abtragung von Tumorgewebe.
Wie wirkt die Lasertherapie?
Abtragende Laser verdampfen die oberflächlichen Hautschichten einschließlich der veränderten Zellen. Fraktionierte Laser erzeugen punktuelle Mikroverletzungen, die Heilungsprozesse auslösen und die Aufnahme von topischen Wirkstoffen oder der Photosensibilisierer für die PDT verbessern. Ziel ist die Entfernung der krankhaften Zellen bei gleichzeitiger Schonung der umliegenden Haut.
Vorteile und Nachteile
Vorteile
- Präzise Entfernung oberflächlicher Veränderungen
- Schonendere Optik und kürzere Heilungszeiten im Vergleich zu großflächigen chirurgischen Eingriffen
- Gute Kombination mit anderen Verfahren wie PDT
- Kann Narbenbildung reduzieren, wenn korrekt angewendet
Nachteile / Grenzen
- Nicht geeignet für tief infiltrierende Tumoren oder Melanome
- Risiko für Rezidive, wenn nicht komplett entfernt
- Wundheilungsstörungen, Pigmentveränderungen oder Narbenbildung möglich
- Kostspielig und oft nicht vollständig von den Kassen gedeckt
Ablauf einer Laserbehandlung
- Dermatologische Untersuchung und ggf. Biopsie zur histologischen Sicherung
- Aufklärung über Risiken, Alternativen und Nachsorge
- Lokalanästhesie oder Betäubungssalbe, je nach Größe und Lokalisation
- Laserung: Dauer wenige Minuten bis zu einer Stunde
- Wundversorgung: Pflaster, antiseptische Salben und Sonnenschutz
- Kontrolltermine zur Überprüfung der Heilung und auf Rezidive
Risiken und Nebenwirkungen
- Schmerzen während und nach der Behandlung
- Rötung, Schorfbildung und vorübergehende Schwellung
- Hyper- oder Hypopigmentierung (Hautverfärbung)
- Infektionen oder verzögerte Wundheilung, insbesondere bei größeren Flächen
- Unvollständige Entfernung mit möglichem Wiederauftreten
Kombination mit Photodynamischer Therapie (PDT)
Eine verbreitete, wirksame Kombination ist der Einsatz eines fraktionierten Lasers, um Kanäle in der Haut zu schaffen, gefolgt von PDT. Der Lasereffekt verbessert die Penetration des Photosensibilisierers, sodass PDT tiefer und gleichmäßiger wirken kann. Diese Kombination wird häufig bei großflächigen aktinischen Keratosen oder oberflächlichen Basaliomen eingesetzt.
Kosten und Erstattung
Die Kosten variieren stark je nach Lasergerät, Behandlungsumfang und Praxis. Für kosmetische Eingriffe übernehmen gesetzliche Krankenkassen meist nicht die Kosten. Bei medizinisch indizierten Eingriffen (z. B. Behandlung von Krebsvorstufen) kann eine Kostenübernahme möglich sein, muss aber individuell mit der Krankenkasse geklärt werden. Informieren Sie sich vorher über Kostenvoranschlag und Abrechnungsmodalitäten.
Häufig gestellte Fragen (Kurz)
- Ist Laserbehandlung schmerzhaft? Mit örtlicher Betäubung sind Schmerzen in der Regel gut kontrollierbar.
- Heilt die Haut vollständig? Meist ja, aber Narben oder Pigmentstörungen sind möglich.
- Können Rezidive auftreten? Ja — regelmäßige Kontrolle durch den Hautarzt ist wichtig.
- Kann man Melanome lasern? Nein. Melanome müssen chirurgisch entfernt und histologisch untersucht werden.
Fazit
Das "Hautkrebs lasern" ist eine wertvolle Behandlungsoption für bestimmte, vorwiegend oberflächliche Hautkrebsvorstufen und ausgewählte kleine Tumoren. Die Wahl des Lasertyps, die Indikation und die Kombination mit Verfahren wie PDT entscheiden über Erfolg und Risiken. Entscheidend ist eine exakte Diagnosestellung durch eine/n erfahrene/n Dermatologin/Dermatologen und eine individuelle Aufklärung.
Weiterführende Informationen: Skin Cancer Foundation – Laser und sonnenbeschädigte Haut, Deutsche Krebsgesellschaft. Für eine konkrete Beurteilung empfehlen wir einen Termin beim Hautarzt.