G26.1-Untersuchung: Ablauf, Tests und Vorbereitung – was wird gemacht?
Wer Atemschutzgeräte tragen muss, fragt häufig: G26.1 Untersuchung – was wird gemacht? In diesem Artikel erkläre ich Schritt für Schritt, welche Untersuchungen durchgeführt werden, warum sie wichtig sind und wie Sie sich am besten vorbereiten.
Was ist die G26.1-Untersuchung?
Die G26.1-Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung für Personen, die persönliche Atemschutzgeräte verwenden oder einsetzen sollen. Ziel ist herauszufinden, ob die körperliche und gesundheitliche Verfassung das Arbeiten mit Atemschutz (z. B. Filter- oder Pressluftatmer) erlaubt – und ob Einschränkungen oder besondere Schutzmaßnahmen nötig sind.
Wann ist eine G26.1-Untersuchung nötig?
- Vor Aufnahme einer Tätigkeit mit Atemschutzpflicht (Voranstellung/Anstellung).
- Periodisch in vorgegebenen Abständen oder nach längerer Krankheit/Wiederaufnahme der Arbeit.
- Bei Beschwerden oder wenn der Arbeitgeber/gewerblicher Verlust von Eignung angezeigt ist.
Übersicht: G26.1 Untersuchung – was wird gemacht?
Die Untersuchung besteht aus mehreren Bausteinen. Welche genau notwendig sind, entscheidet der Betriebsarzt anhand der Tätigkeit und Gefährdungsbeurteilung. Typische Bestandteile sind:
Anamnese und Befragung
- Berufliche Tätigkeiten, bisherige Einsätze mit Atemschutz.
- Vorerkrankungen (Herz-Kreislauf, Lunge, Diabetes, Epilepsie), Medikamente, Allergien.
- Fragen zu Rauchen, körperlicher Belastbarkeit und Symptomen (Atemnot, Brustschmerz).
Körperliche Untersuchung
- Allgemeiner Gesundheitsstatus, Gewicht und Größe (BMI), Blutdruckmessen.
- Untersuchung von Herz, Lunge, Hals-Nasen-Ohren-Bereich (HNO) und Atemwegen.
Lungenfunktion (Spirometrie)
Messung der Atmungsparameter (z. B. FEV1, FVC) im Ruhezustand und gegebenenfalls mit Fluss-Volumen-Kurve. Die Spirometrie ist zentral, um chronische oder akute Atembeschwerden auszuschließen.
Belastungsprüfung / Ergometrie
Je nach geforderter Belastbarkeit kann eine stufenweise Belastungsprüfung auf dem Fahrradergometer mit EKG-Überwachung stattfinden. Ziel ist die Beurteilung der Herz-Kreislauf-Reaktion unter Belastung; typische Situationen sind Tragen eines Atemschutzgerätes unter körperlicher Belastung.
Ruhe- und Belastungs-EKG
Ein Ruhe-EKG gehört oft zur Basisuntersuchung; bei Risikofaktoren oder Belastungstests kommt ein Belastungs-EKG hinzu.
Hör- und Sehtest
- Tonschwellenaudiometrie (Hörtest) – wichtig, wenn akustische Signale im Einsatz eine Rolle spielen.
- Sehtest (Sichtschärfe, ggf. Farbsinn) – relevant bei sicherheitsrelevanten Aufgaben.
Urin- und Blutuntersuchungen
Je nach Arbeitsplatz können einfache Laborparameter (z. B. Urinstatus, Hämoglobin, Blutzucker) erhoben werden. Umfangreiche Laboranalysen sind nicht grundsätzlich immer Teil der G26.1, werden aber bei Verdacht auf relevante Erkrankungen veranlasst.
Sonstige Prüfungen
- Pulsoxymetrie oder Messung der Sauerstoffsättigung in besonderen Fällen.
- Hautstatus (bei Kontaktallergien) oder Allergietests, wenn relevant.
- Manche Stellen führen zusätzlich eine praktische Trageprobe durch oder einen Fit-Test für das Atemschutzgerät (qualitativ/quantitativ).
Wie lange dauert die Untersuchung und wer zahlt?
Die Dauer reicht typischerweise von 30 Minuten bis zu etwa 60–90 Minuten, abhängig von Umfang (Ergometrie verlängert die Sitzung). Die Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber, da es sich um eine arbeitsmedizinische Vorsorge handelt.
Vorbereitung: Was Sie mitbringen und beachten sollten
- Personalausweis oder Gesundheitskarte, sofern erforderlich.
- Liste der aktuellen Medikamente, vorhandene Befunde (EKG, Arztberichte), ggf. Brille/Hörgerät.
- Bequeme Kleidung für Belastungstest; bei Ergometrie keine schwere Mahlzeit kurz vorher, keinen starken Kaffee oder Nikotin unmittelbar vor Test.
- Bei akuten Infekten oder Fieber Termin verschieben – die Untersuchung ist dann nicht aussagekräftig und wird oft nicht durchgeführt.
Ergebnis: Was bedeutet „geeignet“ oder „nicht geeignet“?
Der arbeitsmedizinische Gutachter stellt eine Eignung fest und kann Einschränkungen (z. B. nur leichte körperliche Belastung, keine Pressluftgeräte, regelmäßige Kontrollen) aussprechen. Die Entscheidung ist ärztlich und vertraulich; Only the employer receives the fitness categorization relevant for the workplace, not die kompletten Befunde.
Wichtige Hinweise und Rechtslage
Die G26-Regelungen sind Teil der berufsgenossenschaftlichen Vorsorge. Details zu aktuellen Standards finden Sie z. B. bei den Berufsgenossenschaften und Herstellern von Atemschutz: Dräger – G26 Informationen oder in allgemeinen Übersichten wie bei der Wikipedia (historische Übersicht). Ihr Betriebsarzt informiert Sie verbindlich über Umfang und Intervalle, gestützt auf die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitgebers.
FAQ – kurz und bündig
- Ist die Untersuchung Pflicht? – Ja, wenn die Tätigkeit Atemschutz erfordert; sonst auf Wunsch oder nach Risikoabwägung.
- Kann ich die Untersuchung verweigern? – Mitarbeitende können ablehnen, dann kann das jedoch zur Folge haben, dass sie die Tätigkeit nicht ausüben dürfen.
- Muss ich Angst vor Belastungstests haben? – Die Tests sind überwacht; bei Problemen wird abgebrochen. Sprechen Sie vorab mit dem Arzt über Ängste oder Vorerkrankungen.
Fazit
Die G26.1-Untersuchung klärt umfassend, ob eine Person körperlich für das Tragen von Atemschutz geeignet ist. Sie umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, Lungenfunktion, EKG/Ergometrie sowie Hör- und Sehtests – je nach Einzelfall auch Laboruntersuchungen oder Fit-Tests. Gute Vorbereitung (Medikamentenliste, bequeme Kleidung, keine akuten Infekte) macht die Untersuchung effizienter. Bei Unsicherheit: Sprechen Sie mit Ihrem Betriebsarzt oder dem Untersucher, er kann den genauen Umfang und die nächsten Schritte erläutern.
Weiterführende Informationen: Dräger – G26 Übersicht, Erfahrungsbericht: Doktus.
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