MRT: Mit oder ohne Kleidung? Sicherheit, Komfort und die besten Tipps zur Vorbereitung
Viele Patienten fragen sich: MRT — mit oder ohne Kleidung? Die Antwort ist nicht immer nur „ja“ oder „nein“. In diesem Artikel erfahren Sie, wann Sie Kleidung anlassen können, wann Sie umziehen müssen und worauf Sie speziell achten sollten, damit die Untersuchung sicher und störungsfrei verläuft.
Das Schlüsselwort bei der Frage „MRT mit oder ohne Kleidung“ lautet: Metallfreiheit. Die Magnetresonanztomographie (MRT) arbeitet mit einem starken Magnetfeld, das metallische Gegenstände anzieht und Bildartefakte verursacht. Aber nicht alles in Ihrer Kleidung ist problematisch – oft reicht schon eine kurze Kontrolle vor Ort.
Warum Kleidung im MRT eine Rolle spielt
Im MRT entsteht ein starkes Magnetfeld, das Metall bewegen, erwärmen oder die Bildqualität verschlechtern kann. Metallische Knöpfe, Reißverschlüsse, Bügel im BH oder Drucke mit Metallanteilen führen zu Störungen auf den Aufnahmen und können in seltenen Fällen auch Sicherheitsrisiken darstellen.
Grundregeln: Wann Sie Kleidung anlassen können
- Bequeme, metallfreie Kleidung (z. B. Baumwoll-T-Shirt, Jogginghose) kann in vielen Fällen angehalten werden.
- Unterwäsche und Socken sind meist erlaubt — sofern keine Metallteile vorhanden sind.
- Kinder und Menschen mit besonderem Bewegungsbedarf dürfen oft in eigener Kleidung bleiben, wenn diese sicher ist.
Wann Sie sich umziehen müssen
Sie sollten sich umziehen oder Kleidungsstücke ablegen, wenn:
- Knöpfe, Druckknöpfe, Reißverschlüsse, Nieten, Ösen oder aufgenähte Metallteile vorhanden sind.
- Sie einen BH mit Bügel tragen (Metallbügel verfälscht die Aufnahmen besonders im Brust- und Halsbereich).
- Kleidungsstücke metallische Drucke, Reflektoren oder eingearbeitete Drähte besitzen.
- Sie Schmuck, Uhren, Piercings, Kreditkarten, Hörgeräte oder elektronische Geräte dabei haben — diese müssen immer abgelegt werden.
Besondere Untersuchungen: Kopf, Brust, Becken — gibt es Unterschiede?
Ja. Bei Untersuchungen am Kopf, an der Brust oder im Becken ist oft eine besonders metalfrei Umgebung nötig. Radiologiezentren empfehlen dann häufig, in Untersuchungskleidung (Patientenkittel) zu kommen oder vor Ort umzuziehen, damit keine Metallteile in der Bildzone verbleiben.
Implantate, Prothesen und medizinische Geräte
Wenn Sie ein Implantat (z. B. Herzschrittmacher, Neurostimulator, bestimmte Gelenkprothesen) haben, ist die Kompatibilität mit MRT entscheidend. Manche Implantate sind „MRT-sicher“ oder „MRT-bedingt sicher“, andere sind kontraindiziert. Informieren Sie das Team unbedingt bereits bei Terminvereinbarung.
Wichtige Punkte:
- Bringen Sie, wenn möglich, einen Implantatpass oder Arztbericht mit.
- Bei älteren Herzschrittmachern kann ein MRT ausgeschlossen sein; moderne Systeme sind oft unter bestimmten Protokollen möglich.
- Bei metallischen Fremdkörpern im Auge kann vorab eine Röntgenaufnahme nötig sein.
Tattoos, Permanent-Make-up und Piercings
Tattoos mit metallhaltiger Tinte können lokal Hitzegefühl oder Hautreizungen verursachen; das Risiko ist jedoch selten. Piercings müssen vor der Untersuchung entfernt werden, da sie Metall enthalten und die Bildgebung stören.
Was Sie idealerweise anziehen — praktische Tipps
- Bequeme, lockere Kleidung aus Baumwolle oder Mischgewebe ohne Metallteile (z. B. Jogginghose, T-Shirt).
- Vermeiden Sie Kleidung mit auffälligen Logos oder Glitzer, da diese metallische Bestandteile enthalten können.
- Bringen Sie gegebenenfalls Ersatzkleidung oder eine Unterlage mit, falls das Zentrum Umkleiden anbietet.
- Frauen: BHs ohne Bügel oder ein weites Top anziehen.
Was das Radiologie-Team für Sie übernimmt
Die Praxis oder Klinik wird vor der Untersuchung eine Sicherheitsfrage- und Kontrollliste mit Ihnen durchgehen. Häufig wird Ihnen angeboten, in einen Kittel zu wechseln — das ist Standard bei Untersuchungen, bei denen Kleidungsreste das Bild stören könnten. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie vorher telefonisch nach, welche Kleidung empfohlen wird.
Kurze Checkliste: MRT — Mit oder ohne Kleidung?
- Vor dem Termin: Klinik über Implantate informieren.
- Keine metallischen Accessoires (Schmuck, Uhren, Piercings).
- Bequeme, metallfreie Kleidung wählen; BH ohne Bügel.
- Bei Unsicherheit: Kittel annehmen oder Wechselkleidung mitbringen.
- Bei Fragen zu Tattoos/Make-up das Personal informieren.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann ich meine Unterwäsche anbehalten?
Meist ja — solange sie keine Metallteile enthält. Fragen Sie die Mitarbeitenden vor Ort, wenn Sie unsicher sind.
Muss ich meine Kontaktlinsen herausnehmen?
In der Regel nicht, außer es wird ausdrücklich vom Personal empfohlen (z. B. bei speziellen Augenuntersuchungen).
Gibt es Ersatzkleidung in der Praxis?
Viele Zentren stellen Untersuchungskittel zur Verfügung. Wenn Ihnen das wichtig ist (z. B. wegen Privatsphäre), können Sie das bei der Terminvereinbarung erwähnen.
Weiterführende Links und Quellen
- MRT Kleidung | DiVoCare
- Die MRT Untersuchung — Medneo
- Untersuchungsvorbereitung — Universitätsmedizin Göttingen
Fazit
Ob Sie beim MRT Kleidung anlassen können, hängt vor allem von der Art der Kleidung und der geplanten Untersuchungsregion ab. Die Faustregel lautet: metallfrei, bequem und ggf. bereit zum Umkleiden. Informieren Sie das Radiologieteam im Vorfeld über Implantate oder besondere Umstände — so lässt sich die Untersuchung sicher und mit bester Bildqualität durchführen.